27.03.2012

Redebeitrag zum Thema Ausbau der Stromnetze in Ostholstein

Kreistagssitzung 27.03.2012
TOP 7, Ausbau der Stromnetze in Ostholstein
Redebeitrag des stellv. Vorsitzenden des Ausschusses für Planung und Wirtschaft
Hans-Jürgen Löschky


Es gilt das gesprochene Wort
Sehr geehrter Herr Kreispräsident, meine sehr verehrten Damen und Herren, verehrte Kolleginnen und Kollegen,

die Bundesregierung hat die Energiewende und den damit verbundenen Ausstieg aus der Kernenergie bis zum Jahre 2022 beschlossen.

Die Bundesrepublik ist ein Hochtechnologieland und auf gesicherte, nachhaltige und ausreichende Energiebereitstellung zwingend angewiesen, um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu erhalten und uns Allen damit unseren Lebensstandard zu sichern.

Hierfür ist die Windenenergie ein ganz wichtiger Faktor und S-H spielt dabei eine besondere Rolle, weil wir aufgrund der gegebenen Verhältnisse ein herausragendes Erzeugerland von Windstrom sind und die Stromernte noch wesentlich gesteigert werden könnte.
Der Strom muss aber auch von hier dorthin transportiert werden, wo er gebraucht wir. Das ist besonders im Süden und Westen der Republik gegeben, mit der dortigen Schwer- und Autoindustrie.

Schon heute sehen wir, dass bei Starkwind Windkraftanlagen abgeschaltet werden, weil die überlasteten Leitungen den produzierten Strom nicht in vollem Umfang aufnehmen und transportieren können. Nebeneffekt: Den nichtproduzierten Strom müssen wir, alle Stromkunden, dennoch bezahlen!

Das Problem ist gegenwärtig und erkannt. Die Landesregierung hat eine Beschleunigungsvereinbarung mit den Netzbetreibern und den betroffenen Kreisen abgeschlossen, um die Planungszeiten erheblich zu verkürzen. Wenn jetzt die Planung für neue Trassen in Ostholstein erst 2015 beginnen soll, ist das kontraproduktiv.

Das ist nicht zu akzeptieren, besonders auch im Hinblick auf die feste Beltquerung! Wir haben im letzten Forum Schiene am 15.02.2012 noch intensiv darüber diskutiert, wie man die Schienenhinterlandanbindung mit dem Leitungsbau koordinieren kann. Dazu sollte die Bevölkerung besonders beteiligt werden.

Bei den jetzt vorliegenden Informationen, den Beginn der Planungen auf das Jahr 2015 zu verschieben, wird dieses Verfahren nicht mehr möglich sein.

Wir fordern daher TenneT auf, den Ausbau der Stromnetze entsprechende der Beschleunigungsvereinbarung durchzuführen. Dabei sind auch alle Möglichkeiten auszuschöpfen und Alternativen  zu untersuchen, um den erzeugten Strom abzunehmen. Dort gibt es noch eine Reihe von Möglichkeiten, die im Zusammenwirken mit e-On entwickelt werden können.

Die FDP-Fraktion wird dem Antrag der CDU-Fraktion und auch dem Ergänzungsantrag der Grünen zustimmen.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!