14.10.2025
FDP zeigt sich besorgt über die Entwicklung im Land und im Kreis - weiterer Stellenaufwuchs in der Kreisverwaltung
Redebeitrag zum verabschiedeten „Nachtrag zum Stellenplan“
Gehalten von Tobias Maack, Kreistagsabgeordneter und Kreisvorsitzender der FDP Ostholstein
Sehr geehrte Frau Kreispräsidentin, sehr geehrter Herr Landrat, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
der hier zu beschließende Stellenplan macht mir allergrößte Sorge und sollte jeden von uns alarmieren, ist er doch ein Ausfluss einer bundesweiten Entwicklung und leider keiner guten Entwicklung!
In Deutschland werden massiv Stellen in der Industrie abgebaut. Laut Beratungsunternehmen EY gab in diesem Sektor zur Jahresmitte 2025 rund 114.000 Stellen weniger als im Vorjahreszeitraum. Seit dem Vor-Pandemie-Jahr 2019 gingen sogar fast 250.000 Jobs verloren!
Mit jedem abgebauten Arbeitsplatz verliert Deutschland mehr als 100.000 € an Wertschöpfung. Das sind fast 25 Milliarden € Verlust an Wirtschaftskraft im Vergleich zum Jahr 2019. Wir werden damit alle ärmer!
Gleichzeitig vergrößern wir kontinuierlich den öffentlichen Dienst! Der bezeichnet zwar seine Dienstleistungen im Haushaltsplan als Produkte, aber tatsächlich ist vieles davon Beschäftigung einer Gesellschaft mit sich selbst und nur sehr eingeschränkt wertschöpfend.
Den größten Personalaufwuchs gab es bei den Kommunen: 315.000 Beschäftigte mehr als 2012. Das sind 54 Prozent Steigerung! Und so ist es auch hier in Ostholstein. Ein Zuwachs an Personal von 100 Beschäftigten seit 2023 also über 15% Zuwachs in nur zwei Jahren ist wahrlich keine Kleinigkeit!
Im Jahr 2014 hat der Kreis seine Aufgaben noch mit 441 Stellen wahrgenommen. Die Bevölkerung hat nicht in diesem Maße zugenommen! Die größte Anzahl an Ostholsteinern hatten wir bereits im Jahr 2007, mit mehr als 205 500 Bürgern im Kreis.
Dieser Redebeitrag, das ist mir wichtig zu sagen, ist ausdrücklich keine Kritik am Landrat oder der Verwaltung. Ich verstehe, dass zur Erfüllung der Pflichtaufgaben bzw. aller Aufgaben Personal notwendig ist.
Ich bin mir außerdem absolut darüber bewusst, dass der Aufwuchs an Pflichtaufgaben vom Gesetzgeber kommt, und der findet sich auf den Ebenen des Bundes und der Länder und nicht hier im Kreis. Und deshalb werden wir von der FDP dem hier vorliegenden Beschlussvorschlag auch zustimmen.
Ich will aber die Gelegenheit nutzen einen dringenden Appell an uns alle hier zu richten, die wir politisch tätig sind. Ganz besonders an die Kollegen in den Regierungsparteien. Ein Appell dafür, dass Sie und wir in den entsprechenden Gremien in den wir aktiv sind, also: auf den Landesparteitagen, auf Bundesparteitagen, in den Landes- und Bundesvorstandssitzungen, in den Sitzungen mit den Abgeordneten auf die Entscheidungsträger einwirken, den dringend notwendigen Bürokratieabbau auch tatsächlich in den Fokus zu nehmen und endlich damit zu beginnen diesen umzusetzen.
Wir überfrachten die staatlichen Organe auf allen Ebenen mit jeder Menge Berichtspflichten, Regeln und Gesetzen, deren Einhaltung dann natürlich genau überprüft werden muss. Der öffentliche Dienst wächst schneller als die Bevölkerung und gleichzeitig sinkt die industrielle Basis.
Das kann und darf so nicht weiter gehen, wenn wir unseren Wohnstand beibehalten und mehren wollen. Es muss ein Sinneswandel stattfinden.
Und es ist an uns das zu ändern!
Vielen Dank
Es gilt das gesprochene Wort.
Gehalten von Tobias Maack, Kreistagsabgeordneter und Kreisvorsitzender der FDP Ostholstein
Sehr geehrte Frau Kreispräsidentin, sehr geehrter Herr Landrat, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
der hier zu beschließende Stellenplan macht mir allergrößte Sorge und sollte jeden von uns alarmieren, ist er doch ein Ausfluss einer bundesweiten Entwicklung und leider keiner guten Entwicklung!
In Deutschland werden massiv Stellen in der Industrie abgebaut. Laut Beratungsunternehmen EY gab in diesem Sektor zur Jahresmitte 2025 rund 114.000 Stellen weniger als im Vorjahreszeitraum. Seit dem Vor-Pandemie-Jahr 2019 gingen sogar fast 250.000 Jobs verloren!
Mit jedem abgebauten Arbeitsplatz verliert Deutschland mehr als 100.000 € an Wertschöpfung. Das sind fast 25 Milliarden € Verlust an Wirtschaftskraft im Vergleich zum Jahr 2019. Wir werden damit alle ärmer!
Gleichzeitig vergrößern wir kontinuierlich den öffentlichen Dienst! Der bezeichnet zwar seine Dienstleistungen im Haushaltsplan als Produkte, aber tatsächlich ist vieles davon Beschäftigung einer Gesellschaft mit sich selbst und nur sehr eingeschränkt wertschöpfend.
Den größten Personalaufwuchs gab es bei den Kommunen: 315.000 Beschäftigte mehr als 2012. Das sind 54 Prozent Steigerung! Und so ist es auch hier in Ostholstein. Ein Zuwachs an Personal von 100 Beschäftigten seit 2023 also über 15% Zuwachs in nur zwei Jahren ist wahrlich keine Kleinigkeit!
Im Jahr 2014 hat der Kreis seine Aufgaben noch mit 441 Stellen wahrgenommen. Die Bevölkerung hat nicht in diesem Maße zugenommen! Die größte Anzahl an Ostholsteinern hatten wir bereits im Jahr 2007, mit mehr als 205 500 Bürgern im Kreis.
Dieser Redebeitrag, das ist mir wichtig zu sagen, ist ausdrücklich keine Kritik am Landrat oder der Verwaltung. Ich verstehe, dass zur Erfüllung der Pflichtaufgaben bzw. aller Aufgaben Personal notwendig ist.
Ich bin mir außerdem absolut darüber bewusst, dass der Aufwuchs an Pflichtaufgaben vom Gesetzgeber kommt, und der findet sich auf den Ebenen des Bundes und der Länder und nicht hier im Kreis. Und deshalb werden wir von der FDP dem hier vorliegenden Beschlussvorschlag auch zustimmen.
Ich will aber die Gelegenheit nutzen einen dringenden Appell an uns alle hier zu richten, die wir politisch tätig sind. Ganz besonders an die Kollegen in den Regierungsparteien. Ein Appell dafür, dass Sie und wir in den entsprechenden Gremien in den wir aktiv sind, also: auf den Landesparteitagen, auf Bundesparteitagen, in den Landes- und Bundesvorstandssitzungen, in den Sitzungen mit den Abgeordneten auf die Entscheidungsträger einwirken, den dringend notwendigen Bürokratieabbau auch tatsächlich in den Fokus zu nehmen und endlich damit zu beginnen diesen umzusetzen.
Wir überfrachten die staatlichen Organe auf allen Ebenen mit jeder Menge Berichtspflichten, Regeln und Gesetzen, deren Einhaltung dann natürlich genau überprüft werden muss. Der öffentliche Dienst wächst schneller als die Bevölkerung und gleichzeitig sinkt die industrielle Basis.
Das kann und darf so nicht weiter gehen, wenn wir unseren Wohnstand beibehalten und mehren wollen. Es muss ein Sinneswandel stattfinden.
Und es ist an uns das zu ändern!
Vielen Dank
Es gilt das gesprochene Wort.
Redebeitrag zum verabschiedeten "Nachtrag zum Stellenplan" (PDF)