07.03.2013

FDP kritisiert Sana Klinik

FDP-Kreistagsfraktion ist verärgert über das schnelle Ende der Geburtshilfestation an der Sana-Klinik Oldenburg

Überrascht zeigt sich die FDP-Kreistagsfraktion von der bereits getroffenen Entscheidung der Sana-Klinik, die Geburtshilfestation in Oldenburg bereits zum August 2014 zu schließen.

Noch in der letzten Sitzung des Kreissozialausschusses, am 25. Februar, habe die Klinikleitung den Eindruck vermittelt, man gehe in Sachen Zukunft der Geburtshilfestation Oldenburg in ein ergebnisoffenes Gespräch mit dem Sozialministerium, sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende Manfred Breiter. Jetzt stelle sich heraus, dass es ganz offensichtlich nur um die Vorstellung ihres Konzeptes, ohne Oldenburg, ging. „Ein solches Verhalten belastet das Vertrauen, sagte Breiter.

 

Unabhängig von der Kritik an dem Verfahren und den nicht bekannten Bemühungen um einen Fortbestand der Oldenburger Geburtshilfestation, können die Fakten nicht ignoriert werden, so Breiter. Bei einem derart drastischen Rückgang der Geburtenzahlen in der Klinik Oldenburg, die nicht zuerst auf einen allgemeinen Geburtenrückgang zurückzuführen sind, musste die Sana Geschäftsleitung nach Lösungsmöglichkeiten suchen. Dass die gefunden Lösung in der Region nicht auf Zustimmung stößt, liege auf der Hand, findet Breiter. Ursache für den starken Rückgang der Geburten in der Klinik Oldenburg sei in erster Linie die Tatsache, dass sich Eltern frei entscheiden, in welcher Klinik sie ihr Kind zur Welt bringen wollen. Wenn bereits jetzt 50% der Eltern an Oldenburg vorbeifahren und eine andere Geburtsklinik aufsuchen, dann sei das schon bemerkenswert, sagte Breiter.

Besonders schwer wiege allerdings das Argument, dass Kliniken mit zu geringen Geburtenzahlen nur noch schwer die Mindestanforderungen an den heute gebotenen Standard der Versorgung erfüllen können, wie aus einer Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe hervorgeht. Dabei spielten auch haftungsrechtliche Fragen eine Rolle. „Qualität und Sicherheit müssen natürlich den Vorrang vor anderen Überlegungen haben“, sagte Breiter.

Und weiter sagte er: Es scheint so, dass die Verantwortlichen bei den Sana-Kliniken vor dieser Hürde in Oldenburg kapituliert haben und mit der konzeptionellen Neuausrichtung die qualitativen und haftungsrechtlichen Risiken minimieren wollen. Jetzt bleibe nur zu hoffen, dass das neue Konzept zu dem erwarteten Erfolg führe, sagte Breiter abschließend.